Welt-Länder

27 Temmuz 2009 Pazartesi

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

Unser Ziel: Nachhaltigkeit lernen und Zukunft gestalten: Mit unseren interaktiven Angeboten für Jung und Alt möchten wir Menschen für einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Lebensstil begeistern. Inhaltlich orientieren wir uns an den Schwerpunktthemen des WWF Deutschland: „Klimaschutz“ und „Erhaltung der biologischen Vielfalt“. Wir wollen dabei nicht nur Inhalte näher bringen, sondern auch aufzeigen, wie jeder aktiv werden und sich für eine lebenswerte Zukunft engagieren kann.


Aktuell
Bundesweites Junior Ranger Programm startet im Nationalpark Harz

© A. Morascher / WWFBundesumweltminister Sigmar Gabriel gibt Startschuss
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eröffnet am Samstag, den 13. Juni um 13.00 Uhr im Nationalpark Harz das neue Junior Ranger Programm von EUROPARC Deutschland und WWF Deutschland. Ein ganzes Wochenende lang treffen sich in Drei-Annen-Hohne rund 300 Junior Ranger im Alter von sieben bis zwölf Jahren. Von Wettkampf am Löwenzahnpfad über das größte Sagenbuch der Nationalen Naturlandschaften, bis hin zum Falkner, der in die Welt der Greifvögel entführt reichen die Veranstaltungen.

Mit dem neu geschaffenen bundesweiten Programm sollen Kinder für den Einsatz zum Schutz der deutschen Großschutzgebiete motiviert werden. Die Vision ist, mittelfristig eine Art ´Freischwimmer des Naturschutzes’ für Kinder zu etablieren. Über 30 Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, vom Wattenmeer bis zum Watzmann, laden Kinder und Jugendliche zukünftig ein, sich auf vier verschiedenen Wegen zum Junior Ranger zu qualifizieren.

Weitere Informationen >>

© Berliner KlimaschulenBerliner Kimaschulen werden prämiert!
Wie sehen die innovativen Klimaschutzideen der Berliner Schüler/innen aus? Wurde das Wasserstoffauto getestet oder Recyclingpapier beworben? Sind es einzelne Initiativen oder ganze Schulen, die gewonnen haben? Das und vieles mehr erfahren Sie am 18. Juni 2009 im Rahmen der Preisverleihung des Wettbewerbs "Berliner Klimaschulen 2009", die im Museum für Kommunikation statt findet. Die Jury hat getagt und die besten 10 Arbeiten ausgewählt. Die Gewinner erhalten attraktive (Reise-) Preise im Wert von bis zu 5.000,- €. Frau Dr. Christine Kolmar wird für den WWF die Preise mit vergeben. Durch die Veranstaltung führt der ZDF-Moderator Karsten Schwanke.

Naturmedizin boomt - häufig auf Kosten der Natur

Heilpflanzen und „Heiltiere“ sind durch Übernutzung und Handel gefährdet
Die Natur ist eine einzigartige Apotheke: Etwa 50.000 Pflanzenarten, einige tausend Tierarten und hunderte von Pilz- und Bakterienarten liefern einem Großteil der Menschheit wichtige Substanzen für ihre Gesundheitsversorgung. Die Heilkraft der Natur wird nicht nur traditionell genutzt (z. B. in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in afrikanischen Medizinformen, im Ayurveda oder in der europäischen Volksheilkunde), sondern auch in der westlichen Schulmedizin und Naturheilkunde. Die Nachfrage wächst weltweit - mit tragischen Folgen. Immer mehr Wildpflanzenarten werden übermäßig und unkontrolliert geerntet und gehandelt, und manche Tierarten werden nicht zuletzt durch eine starke Nachfrage seitens der Medizin rücksichtslos und in großem Stil bejagt.

Tigertee und Stinkholzdragees
Etwa 4.000 Heilpflanzenarten sind laut Weltnaturschutzunion (IUCN) in ihrem Bestand gefährdet. Zu den Ursachen zählen Lebensraumverlust, Bestandsübernutzung und der internationale Handel. Über 400.000 Tonnen Heilpflanzen-Rohware im Wert von mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar gelangen Jahr für Jahr in den internationalen Handel. Frühlingsadonisröschen, Ginseng und afrikanisches Stinkholz sind nur einige Beispiele für durch Übernutzung und Handel akut gefährdete Heilpflanzen.

Bei den für medizinische Zwecke genutzten Tierarten sieht es nicht anders aus. Einzelne Unterarten von Tiger und Nashorn sind bereits ausgerottet beziehungsweise extrem bedroht. Neben einschneidenden Lebensraumveränderungen ist die Überjagung eine der Hauptursachen für ihren Rückgang. Und wenn der Bedarf nach dem Sekret des Moschustieres weiter zunimmt, die Fangmethoden sich aber nicht ändern, wird auch diese Art in wenigen Jahren nicht mehr freilebend in der Natur zu finden sein.

WWF und TRAFFIC (das gemeinsam mit der Weltnaturschutzunion IUCN geführte Artenschutzprogramm zum Schutz von Wildarten, die durch Handel gefährdet sind) versuchen gegen diese Trends zu steuern, indem sie Druck auf die am Handel beteiligten Länder und Handelspartner ausüben und Strategien für eine nachhaltige Wildnutzung entwickeln, die sowohl der Natur helfen als auch den meist einkommensschwachen Sammlern eine Lebensgrundlage bieten. Gleichzeitig wird aber auch auf gezielte Aufklärung der Anwender und Nutzer und damit einhergehende Verhaltensänderungen gesetzt.

Ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich:
WWF-Initiativen für die nachhaltige Nutzung von Heilpflanzen
WWF und TRAFFIC machen weltweit auf die Verantwortung der Verbraucher, Politiker und Unternehmen aufmerksam. Im deutschsprachigen Raum geschieht dies zum Beispiel durch die Initiative „Medizin und Artenschutz“: Diese wurde mit einem Symposium auf der EXPO 2000 gestartet. Mehr als 100 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen unterzeichneten seither die „Gemeinsame Erklärung für die Gesundheit von Mensch und Natur“. Die Unterzeichner erklären sich bereit, in einer Arbeitsgruppe gemeinsam effektive und für alle Beteiligten realisierbare Lösungsansätze für den Schutz von Heilpflanzen zu entwickeln.

Zahlen und Fakten:
•Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 45.000 Tonnen Heilpflanzen pro Jahr ist Deutschland im europäischen Vergleich Spitzenreiter.
•Weltweit steht Deutschland sowohl beim Import als auch beim Export an vierter Stelle.
•Etwa 80 Prozent der weltweit für medizinische Zwecke verwendeten Pflanzenarten stammen aus Wildsammlung.
•In Europa werden fast 2.000 Pflanzenarten medizinisch verwendet, von denen gut 1.200 einheimische Arten sind.
•150 dieser europäischen Heilpflanzenarten sind in zumindest einem ihrer Herkunftsländer bedroht.

Umweltverträglicher Tourismus

Gut für Mensch und Natur
Die kostbarsten Tage des Jahres möchten viele an den schönsten oder unberührtesten Ecken der Welt verbringen. Die Reisebranche boomt, der Druck auf die letzten „Naturoasen“ nimmt zu. Umweltbelastungen wie Verkehrsemissionen, Abfallaufkommen sowie der riesige Flächen- und Ressourcenverbrauch bleiben nicht aus.

Zugleich ist der Tourismus aber wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor auf eine intakte Natur und Umwelt angewiesen. Je nachdem, wie er gemanagt wird, kann er damit auch viele positive Auswirkungen haben. Nicht zuletzt stellt er in einigen Teilen der Erde eine wichtige alternative Existenzsicherung für die lokale Bevölkerung dar.

Kreideküste in Rügen. © WWFLust auf Natur
Tourismus kann Natur- und Umweltschutz wie auch Umweltbewusstsein sogar fördern. Der WWF Deutschland engagiert sich deshalb zum Beispiel seit Jahren in den Nationalparks an Nord- und Ostsee und zeigt mit Besucherattraktionen wie Kranich- und Ringelganstagen, wie naturverträglicher Tourismus aussehen kann. Die Vision des WWF: Tourismus soll Lust auf Natur schaffen!

Auf der Ferieninsel Rügen werden modellhaft naturtouristische Angebote in Küstenregionen entwickelt. „Nur was man kennt, das sieht man, und nur was man liebt, das schützt man auch“: Getreu diesem Motto setzt sich der WWF für eine flächendeckende Besucherbetreuung in den Nationalparks ein und unterstützt Einrichtungen wie das Multimar Wattforum an der Nordsee oder das Nationalparkzentrum KÖNIGSSTUHL an der Ostsee.

Auch über die Grenzen von Nord- und Ostsee hinaus ist der WWF im Tourismus aktiv. Gemeinsam mit der Tour Operators' Initiative for Sustainable Tourism Development (TOI) stellt der WWF Touristikern in stark bereisten Regionen wie der türkischen Südkiste, rund um das Mesoamerican Reef oder den Golf von Thailand sein Know How zur Verfügung. Erste Pilotprojekte zum nachhaltigen Hotel- und Destinationsmanagement konnten bereits initiiert und umgesetzt werden.

Mit der Veröffentlichung der globalen Kriterien für einen nachhaltigen Tourismus (Global Sustainable Tourism Criteria) wurde im Sommer 2009 ein weiterer Grundstein für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus gelegt. Dass sich der Einsatz für einen umwelt- und sozialverträglichen Tourismus auszahlt, zeigt der WWF mit einer DVD in englischer Sprache: Das WWF Multimedia Toolkit "Ways towards Sustainable Tourism" präsentiert 5 erfolgreiche Beispiele an Meeren und Küsten rund um die Welt und bietet Touristikern, Schutzgebietsmanagern und Verwaltungsfachleuten Ideen und weiterführende Informationen zum Thema.

Für Urlauber gibt es auch in diesem Jahr wieder ein ganz besonders Angebot: Sie können in ausgewählte Projektregionen des WWF reisen und so das Zusammenspiel von Naturschutz und nachhaltigem Tourismus hautnah erleben.

Umweltverträglicher Tourismus

Gut für Mensch und Natur
Die kostbarsten Tage des Jahres möchten viele an den schönsten oder unberührtesten Ecken der Welt verbringen. Die Reisebranche boomt, der Druck auf die letzten „Naturoasen“ nimmt zu. Umweltbelastungen wie Verkehrsemissionen, Abfallaufkommen sowie der riesige Flächen- und Ressourcenverbrauch bleiben nicht aus.

Zugleich ist der Tourismus aber wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor auf eine intakte Natur und Umwelt angewiesen. Je nachdem, wie er gemanagt wird, kann er damit auch viele positive Auswirkungen haben. Nicht zuletzt stellt er in einigen Teilen der Erde eine wichtige alternative Existenzsicherung für die lokale Bevölkerung dar.

Kreideküste in Rügen. © WWFLust auf Natur
Tourismus kann Natur- und Umweltschutz wie auch Umweltbewusstsein sogar fördern. Der WWF Deutschland engagiert sich deshalb zum Beispiel seit Jahren in den Nationalparks an Nord- und Ostsee und zeigt mit Besucherattraktionen wie Kranich- und Ringelganstagen, wie naturverträglicher Tourismus aussehen kann. Die Vision des WWF: Tourismus soll Lust auf Natur schaffen!

Auf der Ferieninsel Rügen werden modellhaft naturtouristische Angebote in Küstenregionen entwickelt. „Nur was man kennt, das sieht man, und nur was man liebt, das schützt man auch“: Getreu diesem Motto setzt sich der WWF für eine flächendeckende Besucherbetreuung in den Nationalparks ein und unterstützt Einrichtungen wie das Multimar Wattforum an der Nordsee oder das Nationalparkzentrum KÖNIGSSTUHL an der Ostsee.

Auch über die Grenzen von Nord- und Ostsee hinaus ist der WWF im Tourismus aktiv. Gemeinsam mit der Tour Operators' Initiative for Sustainable Tourism Development (TOI) stellt der WWF Touristikern in stark bereisten Regionen wie der türkischen Südkiste, rund um das Mesoamerican Reef oder den Golf von Thailand sein Know How zur Verfügung. Erste Pilotprojekte zum nachhaltigen Hotel- und Destinationsmanagement konnten bereits initiiert und umgesetzt werden.

Mit der Veröffentlichung der globalen Kriterien für einen nachhaltigen Tourismus (Global Sustainable Tourism Criteria) wurde im Sommer 2009 ein weiterer Grundstein für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus gelegt. Dass sich der Einsatz für einen umwelt- und sozialverträglichen Tourismus auszahlt, zeigt der WWF mit einer DVD in englischer Sprache: Das WWF Multimedia Toolkit "Ways towards Sustainable Tourism" präsentiert 5 erfolgreiche Beispiele an Meeren und Küsten rund um die Welt und bietet Touristikern, Schutzgebietsmanagern und Verwaltungsfachleuten Ideen und weiterführende Informationen zum Thema.

Für Urlauber gibt es auch in diesem Jahr wieder ein ganz besonders Angebot: Sie können in ausgewählte Projektregionen des WWF reisen und so das Zusammenspiel von Naturschutz und nachhaltigem Tourismus hautnah erleben.

Unter Wasser fehlt der Schutz

Die Fischerei nimmt nicht genug Rücksicht auf das geschützte Wattenmeer
Das Wattenmeer ist ein einzigartiger Naturraum und deshalb aus gutem Grund erfolgreich geschützt – zu einem großen Teil sogar als Nationalparks. Ungestörte Naturentwicklung ist hier das oberste Ziel. Vieles wurde hierfür bereits erreicht.

Für Unterwassertiere jedoch hat der Schutz bislang nur wenig Gutes gebracht. Denn die fast flächendeckende Fischerei nimmt nicht genug Rücksicht auf den Naturschutz.

Krabbenkutter. © H.-U. Rösner / WWFViel Beifang bei der Krabbenfischerei
So gibt es kaum ein Wattgebiet, welches nicht von Krabbenfischern abgegrast wird. Die geschleppten Netze schädigen die festsitzenden Tiere am Wattboden. Und wegen der sehr kleinmaschigen Netze fällt viel zu viel Beifang an kleinen Fischen und anderen Meerestieren an. Erhebliche Verbesserungen sind notwendig, damit diese Fischerei im Einklang mit dem Schutz des Wattenmeeres arbeitet. Für solche Verbesserungen setzt sich der WWF ein!

Miesmuschelschale. © H.-U. Rösner / WWFEin großes Problem: Die Muschelfischerei
Besonders problematisch ist die Fischerei auf Muscheln. So trägt die Fischerei auf Miesmuscheln dazu bei, dass zu wenige natürliche Muschelbänke im Watt existieren. Zusätzlich wurden viele künstliche Kulturflächen mit so genannten „Saatmuscheln“ geschaffen. Inzwischen werden Saatmuscheln sogar aus anderen Ländern importiert – mit dem ständigen Risiko, gebietsfremde und invasive Arten in den Nationalpark einzuschleppen.

Die Fischerei auf Herzmuscheln muss, um an diese Muschelart zu kommen, sogar die Oberfläche des Wattbodens zerstören. In Deutschland wurde sie deshalb schon vor langer Zeit verboten, in den Niederlanden erst vor einigen Jahren. Inzwischen können sich die betroffenen Wattflächen wieder erholen.

Die Europäische Auster wurde im Wattenmeer schon vor fast 100 Jahren durch Überfischung ausgerottet. Stattdessen wurde die Pazifische Auster zu Zuchtzwecken eingeführt. Diese Tiere blieben nicht in den Zuchtanlagen und wachsen nun überall im Watt. Heimische Art ausgerottet, gebietsfremde Art massenhaft vorhanden – das ist das Ergebnis einer rücksichtslosen Fischerei, die dringend einer Reform bedarf.

Verbesserungsbedarf auch bei weiteren Fischereien
So wird derzeit ein zu hoher Anteil der wandernden Fische an den Zuflüssen ins Wattenmeer durch Reusen gefangen. Und die Stellnetzfischerei in der Nordsee vor dem Wattenmeer muss so umgestellt werden, dass keine Schweinswale in diesen Netzen ums Leben kommen.

Der WWF setzt sich weltweit dafür ein, dass Fischerei nur auf nachhaltige Weise ausgeübt wird. Im geschützten Wattenmeer muss die Fischerei die Ziele dieses bedeutenden Schutzgebietes berücksichtigen und darf seine biologische Vielfalt nicht beeinträchtigen. Dafür ist noch viel zu tun – von der Fischerei selbst, aber auch vom Gesetzgeber und den überwachenden Behörden.

Naturschauspiel Ringelgänse

Die Ringelganstage auf den nordfriesischen Halligen vom 18. bis 26. April 2009
Die seit 1998 jährlich durchgeführten Ringelganstage sind ein Naturerlebnis für die ganze Familie. Sie bieten Exkursionen, Vorträge, Tierbeobachtungen sowie ein Kultur- und Kinderprogramm rund um das Naturschauspiel.

Jedes Jahr vom März bis Mai rasten fast hunderttausend Ringelgänse im Bereich des Nationalparks Wattenmeer, davon die meisten auf den Halligen in Schleswig-Holstein. Das Wattenmeer mit seinen großflächigen Salzwiesen ist für die Gänse das bedeutendste Rastgebiet auf dem Weg von ihren Überwinterungsgebieten an den Küsten Frankreichs, Englands und der Niederlande zu ihren Brutgebieten an der Eismeerküste Nordsibiriens. Bis etwa Mitte Mai tanken sie im Wattenmeer Energie, bevor sie zu ihrer langen Reise in die Arktis aufbrechen.

Noch in den 50er Jahren war die 'Dunkelbäuchige Ringelgans' - so der genaue Name der bei uns vorkommenden Unterart dieser kleinsten 'Meeresgans' - vom Aussterben bedroht. Entlang ihres gesamten Zugweges wurde sie bejagt. Internationale Schutzbemühungen haben seitdem für eine deutliche Erholung ihres Bestandes gesorgt, heute gibt es wieder rund 200.000 Ringelgänse. Der Schutz des Wattenmeeres als dem wichtigsten Rastgebiet der Ringelgänse war ein Meilenstein für diese Entwicklung.

Die von den Halliggemeinden, Naturschutzverbänden - darunter dem WWF - und der Nationalparkverwaltung organisierten Ringelganstage sind ein Symbol für diesen Erfolg. Aber auch dafür, dass der Schutz der Natur auch wirtschaftliche Vorteile - etwa im Tourismus - bringen kann.

Viele Infos zu Anreise, Programm und Angeboten gibt es hierTolle Fotos aus Watt und Nationalpark
Das Foto-Festival Nationalpark Wattenmeer vom 18. bis 20. September 2009 (Husum)
Der Nationalpark Wattenmeer ist eines der letzten großen Wildnisgebiete in Europa. Zusammen mit den Niederlanden ist bei der UNESCO die Eintragung dieser einzigartigen Naturlandschaft in die Liste der Weltnaturerbstätten beantragt worden.

Das Foto-Festival soll neben dem Wattenmeer auch die einzigartige Natur anderer Nationalparks, Biosphärenreservate und sonstiger Schutzgebiete dieser Erde vor Augen führen. Es bietet Ihnen eine interessante Mischung aus Vorträgen, Multimedia-Shows, Exkursionen in Wattenmeer sowie eine große Fotomesse. An mehreren Orten werden zudem spektakuläre Foto-Ausstellungen gezeigt.

Das vom WWF unterstützte Foto-Festival findet 2009 zum dritten Mal statt. Sein Standort im schleswig-holsteinischen Husum am Rande des Nationalparks sorgt für die richtige Atmosphäre.

Keine Ölförderung im Nationalpark Wattenmeer

Europas größter Klimasünder RWE plant Schlimmes: Ausgerechnet im streng geschützten Wattenmeer-Nationalpark will die Konzerntochter RWE Dea AG die Ölförderung massiv ausweiten.

Schon seit 1987 gibt es im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer die Öl-Insel „Mittelplate“. Bereits diese Industrieanlage ist eine tiefe Wunde im Wattenmeer. Ihre Unterhaltung führte zu immer neuen Eingriffen in den empfindlichen Lebensraum. Eine Pipeline wurde gebaut, Stromkabel verlegt, seismische Untersuchungen erzeugten starken Lärm und die Versorgungsschiffe stören die Tiere im Nationalpark. Der WWF fordert seit langem, diese Ölförderung einzustellen!

Doch nun will RWE Dea sogar noch mehr. Weitere Ölvorkommen sollen mit Probebohrungen erforscht werden. Es drohen dann neue Öl-Inseln - und das gleich in zwei Nationalparken, im niedersächsischen und im schleswig-holsteinischen Wattenmeer.
Und damit ist es nicht getan: Im nördlichen Teil des Nationalparks, im Bereich der Inseln und Halligen Nordfrieslands hat der Konzern gerade neue Konzessionen zur Ölsuche beantragt. Sie könnten dazu führen, dass eines Tages auch dort Öl-Inseln stehen.

Gleichzeitig zeigt sich bei der bestehenden Öl-Insel „Mittelplate“ ein weiteres Mal, dass sie nicht in den Lebensraum Wattenmeer gehört: Ohne vorherige Genehmigung überbaut RWE Dea seit Monaten 50.000 Quadratmeter Watt und Priele rund um die Plattform. Die Firma will sie vor einem heranwandernden Priel schützen, der ihre Standfestigkeit gefährden könnte. Doch die Veränderung von Prielen ist im Wattenmeer völlig natürlich - und wie alle Naturvorgänge im Nationalpark gesetzlich geschützt. Statt einen Notfall zu reklamieren und eigenmächtig weitere Wattgebiete zu überbauen, hätte die Plattform aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden müssen, so die Sicht des WWF.

Das ganze Thema ist eigentlich äußerst paradox: Ausgerechnet in Westeuropas größtem Nationalpark wird Öl gefördert. Damit wird nicht nur der Nationalpark erheblich geschädigt - langfristig könnte das Wattenmeer auch indirekt durch die Klimaschädlichkeit des Öls zerstört werden. Denn der durch den Klimawandel bedingte Anstieg des Meeresspiegels gefährdet das Watt, die Inseln und die Küste in ihrer Substanz. Die Erwärmung des Meerwassers hat unabsehbare Folgen für die Artenvielfalt. Zugleich stellt sich Deutschland gerne international als eine Art Umwelt-Weltmeister dar und ist im Mai 2008 sogar Gastgeber für die Weltkonferenz über die Biologische Vielfalt. An der nehmen praktisch alle Staaten der Erde teil. Da ist es unglaubwürdig, wenn gleichzeitig in einem der eigenen Nationalparke die industrielle Ölförderung massiv ausgeweitet würde.

Der WWF will die Pläne von RWE Dea stoppen. Wir klären die Öffentlichkeit über diesen Skandal auf. Wir machen Druck auf Politiker, um den Ölkonzern zu stoppen. Sollte es nicht gelingen, neue Genehmigungen zu verhindern, will der WWF - gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden - vor Gericht ziehen.
Denn: Die Förderung von Rohstoffen hat in Nationalparken nichts zu suchen - das Wattenmeer-Öl muss im Boden bleiben!

Es gibt einen ersten Teilerfolg: Im Februar 2008 kündigte RWE Dea an, zumindest keine neuen Öl-Inseln bauen zu wollen (ohne dies allerdings schon auf das gesamte Wattenmeer und auf alle Zeiten zu beziehen, wie der WWF es fordert). Und vor Ort rührt sich auch die Politik: Der Kreistag Nordfrieslands hat sich einstimmig gegen weitere Konzessionen für die Ölsuche im Wattenmeer ausgesprochen.

Das Wattenmeer

Einzigartige Küste und Drehscheibe des Vogelzuges
An der Nordseeküste der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks liegt das größte Wattenmeer der Erde. Mit rund 10.000 Quadratkilometern Wattflächen, Prielen und Flachwasser, Sandbänken und Dünen sowie den Salzwiesen gehört es zu den natürlichsten Lebensräumen, die wir im Westen Europas noch haben.

Ebbe und Flut bestimmen hier den Lebensrhythmus – zweimal täglich fällt der Meeresboden trocken. Dort tummeln sich zahllose Würmer, Muscheln, Schnecken und Krebse sowie in den Prielen kleine Fische. Besonders für Vögel schafft dies ein riesiges Nahrungsangebot. Das Wattenmeer steht heute fast komplett unter Schutz – und ist dabei dennoch gefährdet.

Landeplatz für Weltenbummler
Neben vielen Brutvögeln nutzen rund zehn Millionen Zugvögel, vor allem Watvögel, Gänse und Enten das Wattenmeer. Zu ihnen zählen beispielsweise der Knutt und die Ringelgans. Ihr arktisches Brutgebiet reicht von Nordsibirien bis Nordostkanada. Das Watt ist für diese Vögel der wichtigste Landeplatz auf dem bis Südafrika reichenden "Ostatlantischen Zugweg". Viele von ihnen leben dort für einen Großteil des Jahres, füllen ihre Fettdepots als „Treibstoff“ für den Zug auf oder wechseln die Federn. Wie die Brandgans, von der fast der gesamte nordwesteuropäische Bestand im Sommer ins Watt zwischen Büsum und Elbe kommt. Die 200.000 Brandgänse sind dann wegen der Mauser flugunfähig und besonders empfindlich gegen jede Störung.

Auch für Meeressäugetiere wie Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale hat das Wattenmeer große Bedeutung.

Erfolgreicher Naturschutz
Seit 1977 setzt sich der WWF gemeinsam mit vielen anderen intensiv für das Wattenmeer ein. Das hat sich gelohnt: Alle drei Anrainerstaaten – Niederlande, Deutschland und Dänemark – haben ihren Anteil am Wattenmeer unter Schutz gestellt. Im deutschen Teil haben Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg von 1985 bis 1990 drei Nationalparks gegründet. Diese wurden seitdem weiter entwickelt – zum Beispiel durch die Vergrößerung um ein Walschutzgebiet in der Nordsee, verbesserte Kernzonen, Einstellung der Jagd, blühende Salzwiesen und der Schutz der Brandgänse. Auch eine bessere Besucherinformation und die Partnerschaft mit nationalparkfreundlich arbeitenden Tourismus-Unternehmen gehören zu den Erfolgen.

Der Lebensraum Wattenmeer ist so einzigartig, dass Deutschland und die Niederlande Anfang 2008 bei der UNESCO die Anerkennung als „Weltnaturerbe“ beantragt haben. Der WWF hat sich hierfür eingesetzt und schätzt die Chancen als gut ein. Dann stünde das Wattenmeer international auf einer Stufe mit dem Grand Canyon, der Serengeti oder den Galapagos-Inseln. Das international hoch angesehene Zertifikat würde bei einer Anerkennung die Unterstützung von Öffentlichkeit und Politik für das Wattenmeer nachhaltig fördern.

Trotz Schutz: Bedrohung besteht fort
Große Eindeichungen haben das Wattenmeer über die Jahrhunderte immer mehr bedroht. Doch auch Schadstoffe, Fischerei, militärische Nutzung, Tourismus-Bauten, Industrieanlagen und die Ausrottung von Arten wie Rochen, Stör oder Raubseeschwalbe führten zu großen Natur-Verlusten. Mit dem Schutz des Wattenmeeres gelang hier ein Stopp – doch mehr noch nicht. Denn frühere Schäden wurden nicht repariert. Und zugleich entstanden neue Bedrohungen:

•Wenn das Polareis durch den Klimawandel schmilzt, steigt auch im Wattenmeer der Meeresspiegel. Zwar werden Deiche und Dämme zum Schutz der Menschen immer mehr erhöht – doch Wattflächen und Inseln vor den Deichen drohen so auf lange Sicht durch Abbruch verloren zu gehen.
•Aktuell plant die RWE Dea AG eine massive Ausweitung der Ölförderung im Watt. Doch Industrieanlagen gehören nicht in Nationalparks, die für den strengen Schutz der Natur da sind. Sie ruinieren das Landschaftsbild, stören die Tierwelt und schaffen zusätzliche Risiken.
•Fischerei gehört nicht in Nationalparks. Wenigstens dort sollten sich die übernutzten Fischbestände erholen können. Doch das ist im Wattenmeer bislang noch kaum der Fall.
•Noch immer gelangen über die Flüsse zu viele Gifte und schädliche Nährstoffe ins Meer. Und durch die Schifffahrt kommen jede Menge Müll und immer wieder Ölreste dazu, durch die Tausende von Seevögeln sterben.
Das Wattenmeer-Programm des WWF
Die WWF-Arbeit im Wattenmeer steht vor allem für die Unterstützung und Weiterentwicklung der Nationalparks und für die internationale Zusammenarbeit beim Schutz. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass unser Einsatz - trotz aller Erfolge - auch weiter dringend gebraucht wird. So argumentiert und streitet der WWF vor allem


Ölförderplattform im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. © WWF / Klaus Günther•gegen eine Ausweitung der Ölförderung im Watt;
•für mehr Naturverträglichkeit in der Fischerei, zum Beispiel durch die Verringerung der Jungfisch-Beifänge, die Etablierung großer fangfreier Zonen und die Verhinderung des Imports von nicht-heimischen Arten für die Muschelfischerei;
•für eine rechtzeitige Anpassung an den beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels. Ziel ist es, bei Deichbau und anderen Küstenschutz-Maßnahmen eine Änderung der Politik zu erreichen: Neben dem selbstverständlichen Schutz der Menschen vor Sturmfluten muss auch die Natur des Wattenmeeres in ihrer heutigen Qualität gesichert werden;
•für eine nachhaltige Entwicklung in der Umgebung des Wattenmeeres und die Naturverträglichkeit der wichtigsten Wirtschaftsformen dort: Tourismus, Energieerzeugung sowie Schifffahrt und Häfen

Meeresschutzgebiete

Meilenstein des Meeresschutzes für Nordsee und Nordostatlantik

Ob durch Fischfang oder Bergbau: Jahrzehntelang waren Nordsee und Nordostatlantik jeglichem Raubbau schutzlos ausgeliefert. Das könnte sich nun endlich ändern: Die Beschlüsse der Umweltministerkonferenz OSPAR-HELCOM 2003 sind ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Netzwerk von Meeresschutzgebieten im Nordostatlantik. Auch dank der beharrlichen Lobbyarbeit des WWF.

© Rudolf SvensonIm Juni 2003 beschlossen die Umweltminister der Ostseestaaten (HELCOM-Abkommen) und die der Nordostatlantik-Nationen (OSPAR-Abkommen) gemeinsamen unter anderem:

•Jeder Anrainerstaat muss verbindliche Vorschläge für die Ausweisung von Meeresschutzgebieten im Nordostatlantik vorlegen, damit bis 2010 ein ökologisch zusammenhängendes Netzwerk von der Küste bis zur hohen See entsteht. Dazu sollen auch die von der EU-Kommission bis spätestens 2008 erwarteten Meldungen von NATURA 2000-Gebieten auf See gehören.
•Neue Richtlinien bestimmen nun die Auswahl schützenswerter Arten und Lebensräume sowie das künftige Management der Schutzgebiete.
•Eine offizielle Liste erfasst im Nordostatlantik erstmals auch bedrohte Arten wie den Nordsee-Kabeljau, die kommerziell genutzt werden, und Lebensräume wie Unterwasserberge, die bislang von EU-Richtlinien zum Naturschutz nicht berücksichtigt wurden.
•Ein WWF-Bericht über die Gefährdung von Unterwasserbergen im Nordostatlantik führte zur Anerkennung ihrer Schutzwürdigkeit durch die Umweltminister.
•Außerdem sollen die atlantischen Gewässer von Schottland bis Portugal ebenso wie die Barentssee als „Besonders Empfindliche Meeresgebiete“ ausgewiesen werden, um Schiffsunfällen mit fatalen Umweltauswirkungen wie jenem der „Prestige“ 2002 vor Spaniens Küste vorzubeugen.

Meeresschutzgebiete

Weniger als ein Prozent der Ozeane stehen bislang unter Schutz. An Land sind es immerhin sechs Prozent. Dabei war der Bedarf an Meeresschutzgebieten zur Bewahrung bedrohter Arten und ihrer Lebensräume noch nie so groß wie heute. Die Einrichtung eines globalen Netzwerks ökologisch repräsentativer, gut geführter Meeresschutzgebiete ist nach Ansicht des WWF unerlässlich für ein erfolgreiches Management von Meeres- und Küstenressourcen. Denn ohne Naturschutz gibt es keinen dauerhaften wirtschaftlichen Nutzen der Meere. In Meeresschutzgebieten können sich die Fischbestände erhalten, die anderswo bereits weggefischt wurden. Außerdem kann sich hier die einheimische Bevölkerung durch wachsenden Tourismus alternative Einkommensquellen erschließen.

Note „mangelhaft“ für viele Schutzgebiete
Meeresschutzgebiete reichen von kleinen, sehr stark regulierten Schutzgebieten bis zu großen Parks, in denen auch Nutzung zugelassen wird. Inzwischen gibt es über 1.000 solcher Meeresschutzgebiete. Doch weniger als die Hälfte wird effizient gemanagt. Die Gründe dafür liegen in unzureichenden finanziellen und technischen Mitteln, wenig geschultem Personal, der unzureichenden Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften oder einer mangelnden öffentlichen Akzeptanz. Darüber hinaus wollen viele verschiedene Nutzer Zugang zum selben Gebiet – etwa Fischer, die ihre Nahrungsgrundlage sichern und Touristen, die unberührte Lebensräume ansehen wollen.

Neue Schutzgebiete und besseres Management
Der WWF setzt sich aktiv für die Einrichtung von Meeresschutzgebieten im Nordostatlantik, der Ostsee und in den Gewässern vor der Küste Westafrikas ein. Er treibt die Einrichtung von Meeresschutzgebieten politisch voran und erstellt Pläne für ein besseres Management der Gebiete. Dabei arbeitet der WWF gezielt mit Behörden, Gemeinden und Tourismusveranstaltern sowie mit verschiedenen Nutzergruppen zusammen, denn es hat sich gezeigt, dass sich Meeresschutzgebiete nur mit den Menschen vor Ort dauerhaft und erfolgreich sichern lassen.

Stoppt die Plünderung der Ozeane

Noch manch einem scheint heute der Reichtum der Meere unerschöpflich. Eine Illusion: Fischfang im Übermaß und ohne Augenmaß lässt Fisch heute zur Mangelware werden. 75 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände weltweit wie Tunfisch, Rotbarsch oder Nordseekabeljau sind bereits überfischt oder werden bis an ihre biologischen Grenzen befischt. Wie lange noch werden wir uns Fisch als wertvolles Nahrungsmittel leisten können?

Wichtige Lebensräume werden durch intensive Fischereipraktiken zerstört und auch nicht gewünschte Fische wie Haie und Rochen, außerdem Wale, Delphine, Schildkröten und Seevögel geraten als so genannter Beifang in großer Zahl in die Netze und gehen später tot über Bord.

Aber nicht nur in Europa werden die Ressourcen geplündert – die Europäische Flotte hat schockierenden Einfluss weit weg von zu Hause: viele Boote fangen heute Fisch in den fernen Gewässern von Entwicklungsländern wie z.B. West-Afrika –so werden die Probleme der Überfischung exportiert, anstatt sie zu lösen.
Der WWF und die neue EU-Fischereipolitik
Im Jahr 2002 wurde das Regelwerk der Europäischen Union für den Fischfang reformiert (Gemeinsame Fischereipolitik, GFP), um die Prinzipien der ökologischen Nachhaltigkeit zu integrieren. Heute enthält das Regelwerk die Prämisse, dass der negative Einfluss der Fischerei auf die Meeresumwelt reduziert und der Schutz bedrohter Arten gefördert werden soll. Leitmotiv ist der langfristige Schutz der marinen Biodiversität und der Fischereigemeinschaften, die davon abhängig sind. Der WWF hatte sich in ganz Europa intensiv für eine weit reichende Reform der europäischen Fischereipolitik eingesetzt. Vier unserer Kernforderungen sind heute Bestandteil der GFP:

•Abschaffung der Überkapazität, damit die Fischereiflotte den Fischbeständen angepasst wird.
•Reform der Subventionspraxis zur Förderung einer umweltverträglichen und ökonomisch nachhaltigen Fischerei.
•Etablierung von fairen und nachhaltigen Fischereiabkommen.
•Schutz der Meeresumwelt durch ein an den Erfordernissen des Ökosystems orientiertes Fischereimanagement.
Umwelt muss zum Herzstück der Fischereipolitik werden
Politischer Wille ist in ganz Europa gefragt, um diese ambitionierten Ziele auch zu erreichen. Der WWF, mit seinem gesamten europäischen Netzwerk hat sich der Umsetzung dieser Ziele verschrieben.

Dafür sind Wiederaufbaupläne für überfischte Arten wie Kabeljau, Scholle und Seehecht nötig. Langfristige, mehrjährige Managementpläne für Fischbestände und für die Fischerei geschlossene Gebiete müssen etabliert werden. Wir werden mit vielen Partnern daran arbeiten, weniger zerstörerische Fischereimethoden zu entwickeln um so die Beifänge zu reduzieren und Lebensräume zu schützen. Subventionen sind hier sinnvoll eingesetzt.

Und was für Europa gilt, muss auch für Aktivitäten in Entwicklungsländern gelten. Faire Fischereiabkommen müssen eine umweltverträgliche Fischerei fördern und die Rechte der lokalen Fischer schützen.

Gütezeichen für nachhaltig gefangenen Fisch: MSC. © Marine Stewardship CouncilImmer mehr Verbraucher sind sich der Fischereikrise bewusst und fragen Produkte aus umweltverträglichen Fischereien nach. Der WWF setzt sich für eine umweltverträgliche Fischereipolitik ein. Dafür arbeiten wir auch mit Unternehmen zusammen, um mehr nachhaltige Fischprodukte verfügbar zu machen. Der Weg zur Reform des Angebotes geht über den Verbraucher. Wenn wir Fragen stellen, woher der Fisch, den wir kaufen, kommt, und uns aktiv für nachhaltig gefangenen Fisch entscheiden, dann wird sich das Angebot langsam aber sicher verändern – und so auch die Fischereipolitik. So haben Verbraucher die Möglichkeit, die Plünderung der Ozeane zu stoppen.

Bewusster Fisch kaufen
Wir arbeiten mit Partnern daran, dass Angebot an umweltverträglich gefangenen Fischprodukten auf dem Markt zu erhöhen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Marine Stewardship Council, der internationalen Organisation, die Standards für ein Umweltsiegel für Fisch entwickelt hat. Das MSC-Gütezeichen signalisiert dem Verbraucher, dass es sich um ein Produkt aus garantiert umweltverträglich bewirtschafteter Fischerei handelt.

Das Angebot an MSC-zertifizierten Produkten steigt in Deutschland stetig an. Damit Sie bei den anderen Fischarten nicht im dunkel tappen, empfiehlt der WWF seinen "Fischführer", der konkrete Fischarten wie Hering oder Seelachs nennt, die man guten Gewissens kaufen kann, weil deren Bestände derzeit stabil sind. Wir aktualisieren den Fischführer regelmäßig – immer mal wieder reinschauen lohnt sich.