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27 Temmuz 2009 Pazartesi

Stoppt die Plünderung der Ozeane

Noch manch einem scheint heute der Reichtum der Meere unerschöpflich. Eine Illusion: Fischfang im Übermaß und ohne Augenmaß lässt Fisch heute zur Mangelware werden. 75 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände weltweit wie Tunfisch, Rotbarsch oder Nordseekabeljau sind bereits überfischt oder werden bis an ihre biologischen Grenzen befischt. Wie lange noch werden wir uns Fisch als wertvolles Nahrungsmittel leisten können?

Wichtige Lebensräume werden durch intensive Fischereipraktiken zerstört und auch nicht gewünschte Fische wie Haie und Rochen, außerdem Wale, Delphine, Schildkröten und Seevögel geraten als so genannter Beifang in großer Zahl in die Netze und gehen später tot über Bord.

Aber nicht nur in Europa werden die Ressourcen geplündert – die Europäische Flotte hat schockierenden Einfluss weit weg von zu Hause: viele Boote fangen heute Fisch in den fernen Gewässern von Entwicklungsländern wie z.B. West-Afrika –so werden die Probleme der Überfischung exportiert, anstatt sie zu lösen.
Der WWF und die neue EU-Fischereipolitik
Im Jahr 2002 wurde das Regelwerk der Europäischen Union für den Fischfang reformiert (Gemeinsame Fischereipolitik, GFP), um die Prinzipien der ökologischen Nachhaltigkeit zu integrieren. Heute enthält das Regelwerk die Prämisse, dass der negative Einfluss der Fischerei auf die Meeresumwelt reduziert und der Schutz bedrohter Arten gefördert werden soll. Leitmotiv ist der langfristige Schutz der marinen Biodiversität und der Fischereigemeinschaften, die davon abhängig sind. Der WWF hatte sich in ganz Europa intensiv für eine weit reichende Reform der europäischen Fischereipolitik eingesetzt. Vier unserer Kernforderungen sind heute Bestandteil der GFP:

•Abschaffung der Überkapazität, damit die Fischereiflotte den Fischbeständen angepasst wird.
•Reform der Subventionspraxis zur Förderung einer umweltverträglichen und ökonomisch nachhaltigen Fischerei.
•Etablierung von fairen und nachhaltigen Fischereiabkommen.
•Schutz der Meeresumwelt durch ein an den Erfordernissen des Ökosystems orientiertes Fischereimanagement.
Umwelt muss zum Herzstück der Fischereipolitik werden
Politischer Wille ist in ganz Europa gefragt, um diese ambitionierten Ziele auch zu erreichen. Der WWF, mit seinem gesamten europäischen Netzwerk hat sich der Umsetzung dieser Ziele verschrieben.

Dafür sind Wiederaufbaupläne für überfischte Arten wie Kabeljau, Scholle und Seehecht nötig. Langfristige, mehrjährige Managementpläne für Fischbestände und für die Fischerei geschlossene Gebiete müssen etabliert werden. Wir werden mit vielen Partnern daran arbeiten, weniger zerstörerische Fischereimethoden zu entwickeln um so die Beifänge zu reduzieren und Lebensräume zu schützen. Subventionen sind hier sinnvoll eingesetzt.

Und was für Europa gilt, muss auch für Aktivitäten in Entwicklungsländern gelten. Faire Fischereiabkommen müssen eine umweltverträgliche Fischerei fördern und die Rechte der lokalen Fischer schützen.

Gütezeichen für nachhaltig gefangenen Fisch: MSC. © Marine Stewardship CouncilImmer mehr Verbraucher sind sich der Fischereikrise bewusst und fragen Produkte aus umweltverträglichen Fischereien nach. Der WWF setzt sich für eine umweltverträgliche Fischereipolitik ein. Dafür arbeiten wir auch mit Unternehmen zusammen, um mehr nachhaltige Fischprodukte verfügbar zu machen. Der Weg zur Reform des Angebotes geht über den Verbraucher. Wenn wir Fragen stellen, woher der Fisch, den wir kaufen, kommt, und uns aktiv für nachhaltig gefangenen Fisch entscheiden, dann wird sich das Angebot langsam aber sicher verändern – und so auch die Fischereipolitik. So haben Verbraucher die Möglichkeit, die Plünderung der Ozeane zu stoppen.

Bewusster Fisch kaufen
Wir arbeiten mit Partnern daran, dass Angebot an umweltverträglich gefangenen Fischprodukten auf dem Markt zu erhöhen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Marine Stewardship Council, der internationalen Organisation, die Standards für ein Umweltsiegel für Fisch entwickelt hat. Das MSC-Gütezeichen signalisiert dem Verbraucher, dass es sich um ein Produkt aus garantiert umweltverträglich bewirtschafteter Fischerei handelt.

Das Angebot an MSC-zertifizierten Produkten steigt in Deutschland stetig an. Damit Sie bei den anderen Fischarten nicht im dunkel tappen, empfiehlt der WWF seinen "Fischführer", der konkrete Fischarten wie Hering oder Seelachs nennt, die man guten Gewissens kaufen kann, weil deren Bestände derzeit stabil sind. Wir aktualisieren den Fischführer regelmäßig – immer mal wieder reinschauen lohnt sich.

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