Welt-Länder

27 Temmuz 2009 Pazartesi

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

Unser Ziel: Nachhaltigkeit lernen und Zukunft gestalten: Mit unseren interaktiven Angeboten für Jung und Alt möchten wir Menschen für einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Lebensstil begeistern. Inhaltlich orientieren wir uns an den Schwerpunktthemen des WWF Deutschland: „Klimaschutz“ und „Erhaltung der biologischen Vielfalt“. Wir wollen dabei nicht nur Inhalte näher bringen, sondern auch aufzeigen, wie jeder aktiv werden und sich für eine lebenswerte Zukunft engagieren kann.


Aktuell
Bundesweites Junior Ranger Programm startet im Nationalpark Harz

© A. Morascher / WWFBundesumweltminister Sigmar Gabriel gibt Startschuss
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eröffnet am Samstag, den 13. Juni um 13.00 Uhr im Nationalpark Harz das neue Junior Ranger Programm von EUROPARC Deutschland und WWF Deutschland. Ein ganzes Wochenende lang treffen sich in Drei-Annen-Hohne rund 300 Junior Ranger im Alter von sieben bis zwölf Jahren. Von Wettkampf am Löwenzahnpfad über das größte Sagenbuch der Nationalen Naturlandschaften, bis hin zum Falkner, der in die Welt der Greifvögel entführt reichen die Veranstaltungen.

Mit dem neu geschaffenen bundesweiten Programm sollen Kinder für den Einsatz zum Schutz der deutschen Großschutzgebiete motiviert werden. Die Vision ist, mittelfristig eine Art ´Freischwimmer des Naturschutzes’ für Kinder zu etablieren. Über 30 Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, vom Wattenmeer bis zum Watzmann, laden Kinder und Jugendliche zukünftig ein, sich auf vier verschiedenen Wegen zum Junior Ranger zu qualifizieren.

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© Berliner KlimaschulenBerliner Kimaschulen werden prämiert!
Wie sehen die innovativen Klimaschutzideen der Berliner Schüler/innen aus? Wurde das Wasserstoffauto getestet oder Recyclingpapier beworben? Sind es einzelne Initiativen oder ganze Schulen, die gewonnen haben? Das und vieles mehr erfahren Sie am 18. Juni 2009 im Rahmen der Preisverleihung des Wettbewerbs "Berliner Klimaschulen 2009", die im Museum für Kommunikation statt findet. Die Jury hat getagt und die besten 10 Arbeiten ausgewählt. Die Gewinner erhalten attraktive (Reise-) Preise im Wert von bis zu 5.000,- €. Frau Dr. Christine Kolmar wird für den WWF die Preise mit vergeben. Durch die Veranstaltung führt der ZDF-Moderator Karsten Schwanke.

Naturmedizin boomt - häufig auf Kosten der Natur

Heilpflanzen und „Heiltiere“ sind durch Übernutzung und Handel gefährdet
Die Natur ist eine einzigartige Apotheke: Etwa 50.000 Pflanzenarten, einige tausend Tierarten und hunderte von Pilz- und Bakterienarten liefern einem Großteil der Menschheit wichtige Substanzen für ihre Gesundheitsversorgung. Die Heilkraft der Natur wird nicht nur traditionell genutzt (z. B. in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in afrikanischen Medizinformen, im Ayurveda oder in der europäischen Volksheilkunde), sondern auch in der westlichen Schulmedizin und Naturheilkunde. Die Nachfrage wächst weltweit - mit tragischen Folgen. Immer mehr Wildpflanzenarten werden übermäßig und unkontrolliert geerntet und gehandelt, und manche Tierarten werden nicht zuletzt durch eine starke Nachfrage seitens der Medizin rücksichtslos und in großem Stil bejagt.

Tigertee und Stinkholzdragees
Etwa 4.000 Heilpflanzenarten sind laut Weltnaturschutzunion (IUCN) in ihrem Bestand gefährdet. Zu den Ursachen zählen Lebensraumverlust, Bestandsübernutzung und der internationale Handel. Über 400.000 Tonnen Heilpflanzen-Rohware im Wert von mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar gelangen Jahr für Jahr in den internationalen Handel. Frühlingsadonisröschen, Ginseng und afrikanisches Stinkholz sind nur einige Beispiele für durch Übernutzung und Handel akut gefährdete Heilpflanzen.

Bei den für medizinische Zwecke genutzten Tierarten sieht es nicht anders aus. Einzelne Unterarten von Tiger und Nashorn sind bereits ausgerottet beziehungsweise extrem bedroht. Neben einschneidenden Lebensraumveränderungen ist die Überjagung eine der Hauptursachen für ihren Rückgang. Und wenn der Bedarf nach dem Sekret des Moschustieres weiter zunimmt, die Fangmethoden sich aber nicht ändern, wird auch diese Art in wenigen Jahren nicht mehr freilebend in der Natur zu finden sein.

WWF und TRAFFIC (das gemeinsam mit der Weltnaturschutzunion IUCN geführte Artenschutzprogramm zum Schutz von Wildarten, die durch Handel gefährdet sind) versuchen gegen diese Trends zu steuern, indem sie Druck auf die am Handel beteiligten Länder und Handelspartner ausüben und Strategien für eine nachhaltige Wildnutzung entwickeln, die sowohl der Natur helfen als auch den meist einkommensschwachen Sammlern eine Lebensgrundlage bieten. Gleichzeitig wird aber auch auf gezielte Aufklärung der Anwender und Nutzer und damit einhergehende Verhaltensänderungen gesetzt.

Ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich:
WWF-Initiativen für die nachhaltige Nutzung von Heilpflanzen
WWF und TRAFFIC machen weltweit auf die Verantwortung der Verbraucher, Politiker und Unternehmen aufmerksam. Im deutschsprachigen Raum geschieht dies zum Beispiel durch die Initiative „Medizin und Artenschutz“: Diese wurde mit einem Symposium auf der EXPO 2000 gestartet. Mehr als 100 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen unterzeichneten seither die „Gemeinsame Erklärung für die Gesundheit von Mensch und Natur“. Die Unterzeichner erklären sich bereit, in einer Arbeitsgruppe gemeinsam effektive und für alle Beteiligten realisierbare Lösungsansätze für den Schutz von Heilpflanzen zu entwickeln.

Zahlen und Fakten:
•Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 45.000 Tonnen Heilpflanzen pro Jahr ist Deutschland im europäischen Vergleich Spitzenreiter.
•Weltweit steht Deutschland sowohl beim Import als auch beim Export an vierter Stelle.
•Etwa 80 Prozent der weltweit für medizinische Zwecke verwendeten Pflanzenarten stammen aus Wildsammlung.
•In Europa werden fast 2.000 Pflanzenarten medizinisch verwendet, von denen gut 1.200 einheimische Arten sind.
•150 dieser europäischen Heilpflanzenarten sind in zumindest einem ihrer Herkunftsländer bedroht.